Viele kennen den Champagner als typischen Aperitif. Fast jede Sorte eignet sich dafür. Wie Gabriela Büssemaker aus ihrer jahrelangen Erfahrung berichtet, haftet dem Champagner dieser exklusive Ruf jedoch zu Unrecht an. Es sei vor allem eine deutsche Auffassung, wohingegen der Schaumwein in Frankreich das gesamte Menü umschmeicheln darf. Ähnlich wie beim Wein, der auch hierzulande typischerweise zum Essen gereicht wird, kann die Champagnersorte auf das jeweilige Gericht abgestimmt werden. Dadurch passt er zu vielen herzhaften wie süßen Speisen. Auch zwischen den Gängen ein Gläschen zu reichen, kann einen besonderen Twist verleihen. Versuchen doch auch Sie mal, den Champagner nicht VOR dem Essen, sondern dazu zu reichen.
Nun drängt sich die Frage auf: Wozu passt Champagner? Manche mögen den Leitspruch „Wozu Bier passt, da passt auch Champagner“ schon gehört haben. Gerade in Deutschland, wo Bier zu fast jedem Essen getrunken wird, ist dieser Satz aber mit Vorsicht zu genießen. Schließlich sind die Aromen der meisten Schaumweine viel feiner als die von Bier und wenn Sie in einen teuren Marken-Champagner investiert haben, möchten Sie diesen auch vollends genießen. Eines haben die Getränke aber gemeinsam: die Kohlensäure. Diese sorgt für eine Frische, die zu vielen Gerichten passt. Stark dominante Zutaten wie Knoblauch, Chili oder Oliven sind jedoch nicht zu empfehlen, da sie den Geschmack des Champagners zu sehr überdecken können. Die Frage, welches Gericht zu welchem Schaumwein passt, lässt sich aber aufgrund der geschmacklichen Vielfalt der unterschiedlichen Sorten nicht grundsätzlich beantworten. Deshalb stellen wir Ihnen im Folgenden einige passende Kombinationen vor.
Der Klassiker: Champagner als Aperitif
Als Aperitif eignet sich vor allem Brut-Champagner, da er ausgewogen und unaufdringlich im Geschmack ist. Unsere Empfehlung sind die Rebsorten Pinot noir, Chardonnay und Pino meunier beziehungsweise eine ausgewogene Mischung daraus. Setzen Sie am besten auf fruchtige, leichte Schaumweine, die eine gewisse Frische haben. Wenn Sie dazu Häppchen reichen möchten, eignet sich ebenfalls leichte Kost, die mit dem Champagner zusammenspielt. Beispielsweise Gemüsesticks, Lachs oder Schinken passen prima.
Wenn Sie als Aperitif etwas noch Fruchtigeres servieren möchten, versuchen Sie es doch zur Abwechslung mit einem Cocktail, in dem der Champagner die Hauptrolle spielt. Für einen Kir Royal benötigen Sie beispielsweise zusätzlich nur noch Creme de Cassis, den sie im 1:9-Verhältnis mit dem Schaumwein mischen. So erhalten Sie im Handumdrehen einen etwas süßeren Aperitif in einem ansprechenden Rot. Auch der St. Germain ist ein echter Klassiker, der dem allseits bekannten Hugo ähnelt. Dafür mischen Sie 6 cl Champagner mit 4,5 cl Holunderblütenlikör sowie 6 cl Mineralwasser und Eiswürfeln.
Welcher Champagner zu welchem Gericht?
Wenn Sie ein ganzes Menü planen, empfiehlt es sich, die Champagnersorten jeweils auf die verschiedenen Gänge anzupassen. Es gibt einige Empfehlungen, welche Sorte aus unserem Sortiment sich mit welchen Speisen besonders gut macht.
Dieser spritzige Champagner passt aufgrund seiner Leichtigkeit und angenehmen Säure einwandfrei zu Meeresfrüchten, Fisch und Geflügel. Auch Eintopf macht sich herrlich zum „Weißen aus Weißen“. Als Dessert empfiehlt sich beispielsweise eine Birnentarte oder grundsätzlich Nachspeisen mit Zimt, Kardamom und Vanille. Damit eignet sich der Blanc de Blancs auch als Begleiter zu Lebkuchen.
Der rotbeerige Blanc de Noirs schmeckt besonders vollmundig. Damit komplementiert er kräftigere Aromen wie von Lamm oder Wild ideal. Auch Geflügel oder gar Rindercarpaccio passen hervorragend. Unsere Empfehlung im Herbst und Winter: Maronen zu Blanc de Noirs. Des Weiteren können Sie diesen Schaumwein gut zu aromatischem Käse reichen.
Er gilt als besonders trocken mit einem sehr geringen Zuckergehalt. Das macht ihn zurückhaltend und gleichzeitig charakterstark, sodass er zu vielen verschiedenen Gerichten passt. Extra Brut ist der Allrounder unter den Champagnersorten. Lediglich mit besonders süßen Nachspeisen sollten Sie vorsichtig sein.
Leicht, fruchtig, sommerlich – damit überzeugt der Rosé und qualifiziert sich so als idealer Begleiter zu fruchtigen Desserts. Aber auch Salziges wie Fisch, Ente oder gar Wurstwaren komplementieren den frischen Geschmack des Rosé.
Dabei handelt es sich aufgrund der Süße um einen klassischen Dessert-Champagner. Genießen Sie den halbtrockenen Demi Sec beispielsweise zu Crepes, Blätterteig oder kandierten Früchten. Auch herzhafte Gerichte wie Ente, Kalb oder Hase ergänzt der Schaumwein vorzüglich. Probieren Sie die Kombination mit Ziegenkäse – die Süße und Würze passen gut zusammen.
Bühne frei für Ihre Kochkünste
Selbstverständlich ist es immer Geschmackssache, für welches edle Getränk Sie sich entscheiden. Häufig sind auch die Art der Zubereitung, die Gewürze und die Beilagen relevant für die Wahl des perfekten Begleiters. Deshalb haben wir noch einen abschließenden Tipp: Probieren Sie es aus! Vielleicht mögen Sie lieber einen süßen Schaumwein zum Essen oder setzen grundsätzlich auf Ihren Lieblings- oder gar Jahrgangschampagner. Wenn Sie ein kleineres Menü für wenige Gäste planen, können Sie auch mit kleineren Flaschengrößen punkten, die für je einen Gang ausreichen.
Sie testen gern Neues aus? Dann ist eine Champagner-Verkostung genau das Richtige für Sie. Probieren Sie sich durch unterschiedliche Arten und erhalten Sie bei einem angenehmen Abend weitere Tipps zum Genuss von Champagner.
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